|
||
In den 30er Jahren entwickelte William Garner Sutherland (1873-1954) die craniosacrale Methode. 1946 wurde sie auf einem Kongress in Denver von Osteopathen anerkannt.
In den 70er Jahren erforschte Dr. John Upledger die Methode und belegte sie wissenschaftlich. Die Therapie wirkt direkt auf das Craniosacrale System, das im Zentrum unseres Körpers pulsiert, und bringt es zurück in seine natürliche Bewegung. Zum Craniosacralen System gehören die Hirnhäute (Membranen), die das Gehirn umgeben und unterteilen, die Gehirnkammern mit ihren Strukturen, sowie die Membranen, die als Duralsack das Rückenmark umgeben (Dura = äußere feste Hirnhaut).In feinen Bahnen und Kanälen fließt der Liquor, die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, zwischen diesen Membranen, die das gesamte Zentralnervensystem schützend umgeben. Im Kopf (Cranium) sind diese mit den Schädelknochen verbunden, während der Duralsack im Wirbelkanal nur oben am 2./3. Halswirbel und unten am Kreuzbein (Sakrum) aufgehängt ist und dadurch frei schwingen kann. Der Liquor schützt also das Zentralnervensystem vor Erschütterungen und dient gleichzeitig als Nährflüssigkeit für Gehirn und Rückenmark.
Diese Flüssigkeit bildet sich im Schädel an bestimmten Stellen der Gehirnkammern. Der dabei aufgebaute Druck lässt den Liquor durch das gesamte System innerhalb der Membranen strömen und durch feine Strukturen unter der Schädeldecke wieder in den venösen Blutkreislauf zurücksickern. Die fein gesteuerte periodische Bildung und Resorption der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, der damit erzeugte Aufbau und Abfall des Drucks beim Füllen und Leeren des Systems, zeigt sich nach außen in einem fühlbaren Puls, dem Craniosacralen Rhythmus.
Durch diesen Craniosacralen Puls dehnt sich der Schädel sechs – bis zwölfmal pro Minute aus und zieht sich wieder zusammen. Das lässt die Schädelknochen fein geordnete Bewegungen ausführen. Die Flüssigkeit breitet sich im Duralsack aus. Dadurch streckt sich die Wirbelsäule sanft. Die so entstehende Bewegung des Kreuzbeins überträgt sich auf das Becken. Aus dem Inneren des Körpers breitet sich der Puls über das Bindegewebe auf den gesamten Körper aus und ist damit überall spürbar, ähnlich dem Herzschlag und dem Atemrhythmus. Durch behutsame indirekte Arbeit am Bindegewebe, den Membranen und den Schädelknochen werden Blockaden dieses Systems wahrgenommen und gleichzeitig behandelt. Dadurch, dass man indirekt mit dem zentralen Nervensystem in Kontakt tritt, hat die Behandlung meistens einen weitergreifenden Effekt als die rein symptomatisch manipulative Therapie. Anwendungsgebiete z. B.: Spannungskopfschmerz, Migräne, Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle, Nachbehandlung von Schädel – und anderen Unfalltraumata oder Operationen, sowie Gehirnerschütterungen, Sehstörungen, Lernschwierigkeiten und viele Symptome, die in Verbindung mit dem zentralen Nervensystem stehen. Die Craniosacrale Therapie ist eine sanfte Methode für Schmerzpatienten. |